Aufschwung des südostasiatischen Kinos, eine neue Filmemachergeneration aus Griechenland, starke Frauen aus Polen, Fredi M. Murer im Zeitgeist der 68er und die Züri Shorts, ein Panorama zum lokalen Filmschaffen: Das diesjährige Programm der Kurzfilmtage, die von 7. bis 12. November 2017 in Zürich stattfinden, bietet Einblick in unbekannte und verborgene Welten und regt zur Auseinandersetzung mit politischen und gesellschaftlichen Themen an.
Südostasien Südostasien ist eine Region voller Kontraste. Der Grosse Fokus umfasst Filme aus zehn südostasiatischen Ländern, darunter Thailand, die Philippinen und Myanmar. Die Kurzfilme sind so mannigfaltig wie die Region selbst und behandeln ein breites Themenspektrum rund um Politik, den Umgang mit Erinnerung, Familie, Tradition oder Sexualität. Im Filmbereich gehört die Region zu den künstlerisch lebendigsten und produktivsten unserer Zeit. Angetrieben durch eine junge, sehr selbstbewusste Generation entstehen zahlreiche Kurz- und Langfilme, die eine ganz eigene, neue Filmsprache sprechen.
Griechenland Geografisch etwas näher bei Winterthur liegt Griechenland, das Land im Fokus der diesjährigen Kurzfilmtage. Die griechische Filmszene ist lebendiger denn je: Just als das Ausmass der griechischen Wirtschaftskrise in den Jahren 2009/10 sichtbar wurde, startete das griechische Kino international durch. Filme wie «Dogtooth» von Yorgos Lanthimos, der 2009 den Prix Un Certain Regard in Cannes und 2011 eine Oscar-Nomination für den besten fremdsprachigen Film erhielt, weckten das Interesse für den griechischen Film. Und gerade auch im Kurzfilm macht seit einigen Jahren eine neue Generation junger Filmtalente mit einem eigenen unverkennbaren Stil von sich reden. Einige der RegisseurInnen erkunden die gegenwärtige sozio-ökonomische Situation des Landes und behandeln schwierige Themen wie Armut, Arbeitslosigkeit, Rassismus und Migration. Andere konzentrieren sich eher aufs Private, erzählen von Kindheitserinnerungen oder Geschichten, die sich fernab von den krisengeschüttelten urbanen Zentren abspielen, inszenieren alltägliche Situationen mit Humor, porträtieren ungewöhnliche Liebesbeziehungen oder erschaffen rätselhafte Welten zwischen Realität und Imagination.
Zudem führen die Kurzfilmtage heuer ein Programm ein, das sich ausschliesslich dem Zürcher Film widmet. Die Züri Shorts geben dem Publikum Einblick ins aktuelle lokale Kurzfilmschaffen. Die selektionierten Werke sind automatisch auch für den Winterthurer Kurzfilmpreis nominiert. Auf diese Weise erhält das professionelle Zürcher Kurzfilmschaffen eine grössere Sichtbarkeit innerhalb des Festivals, was den Filmen nicht nur auf lokaler, sondern auch auf nationaler und internationaler Ebene zu Gute kommen wird Die Internationalen Kurzfilmtage Winterthur finden jährlich im November statt und werden vom gleichnamigen Verein in der Stadt Winterthur organisiert. Das Festival dauert sechs Tage und gilt als bedeutendstes Kurzfilmfestival der Schweiz. Herzstück der Kurzfilmtage sind der Internationale und der Schweizer Wettbewerb, die das Publikum an den Puls des aktuellen, weltweiten Filmschaffens bringen.