Wegbereiter für bewusstes Reisen
Vor fast 70 Jahren unterzeichneten acht Hoteliers und Küchenchefs in Frankreich, die die gleichen Werte teilten, die Geburtsurkunde des bis heute renommiertesten Gastgewerbeverbands der Welt. Als Pionier des langsamen Reisens bringt das Netzwerk auch heute noch Gastgeber zusammen, die sich leidenschaftlich für die Förderung ihrer lokalen Kultur und Küche einsetzen. Die 580 Mitglieder in über 60 Ländern und allen Regionen der Welt – von Tokio bis New York, von der Provence bis zu den Ebenen von Montana, über die Inseln Ozeaniens bis zur Savanne in Afrika – verkörpern dadurch ein lebendiges Erbe.
Bewusstes Reisen ist in der DNA von Relais & Châteaux und ihren Nachhaltigkeitsinitiativen verwurzelt. Zusammen mit internationalen Nichtregierungsorganisationen wie Slow Food International unterstützen die Mitglieder z. B. die Arche des Geschmacks, mit Ethic Ocean setzen sie sich für den Schutz von Meerestieren und den Kampf gegen Überfischung ein.
Wie alle grossen Akteure des Sektors hat auch Relais & Châteaux eine einschneidende Krise überstanden, und in einigen Ländern ist die Situation immer noch kritisch. Philippe Gombert, Internationaler Präsident von Relais & Châteaux, sagt: «Die Pandemie hat uns in vielerlei Hinsicht verändert. Mehr denn je suchen unsere Gäste nach dem, was Relais & Châteaux verkörpert: authentische Erlebnisse abseits der ausgetretenen Pfade und einen respektvollen Umgang mit der Umwelt.»
Positive Resultate der Krise
Während die Pandemie die Tourismusbranche in einer noch nie dagewesenen Weise beeinflusste, entstand auch viel Positives. Der Stillstand erlaubte vielen Eigentümern und Managern von Relais & Châteaux-Häusern, einen Schritt zurückzutreten und neue Ideen umzusetzen, die ihre Vision von Gastfreundschaft noch einen Schritt weiterbringt.
Jan Stiller, Delegierter Schweiz & Liechtenstein und Direktor Lenkerhof gourmet spa resort an der Lenk i. Simmental sagt: «Wir haben durch die Krise einen riesigen Fortschritt in der Digitalisierung gemacht. So haben wir durch den Pre-Check-in zum Beispiel mehr Zeit, um uns auf den individuellen Service am Gast zu konzentrieren und müssen uns nicht mehr um administrative Punkte kümmern.“
Anne-Rose Walther, Direktorin Hotel Walther in Pontresina, sagt: «Die Pandemie hat unser Verständnis von Gastfreundschaft und den Spirit von Relais & Châteaux bestärkt. Unseren herzlichen und familiären Kontakt mit den Gästen, unsere Authentizität und Weltoffenheit, eingebunden in unsere intakte Bergwelt, wurde im vergangenen Jahr mehr denn je wertgeschätzt. Zu sehen, wie Unsicherheit und Verdruss verflogen, und dass der Gast versteht, warum wir von einem Aufenthalts- und nicht von einem Zimmerpreis sprechen, war für uns in diesen Zeiten besonders befriedigend.»
Stand der Buchungen auf Niveau von 2019
«Seit Anfang Mai ist die Zahl der Buchungen bei Relais & Châteaux für den Sommer bereits wieder auf dem Niveau von 2019, in Ländern wie den USA und England sogar noch höher. Einige Häuser sind in diesen Ländern fast bis Ende Oktober ausgebucht», sagt Philippe Gombert.
Für die kommende Zeit wünschen sich die Hoteliers, dass die neugewonnen Gäste der vergangenen fast 15 Monate zu Stammgästen werden. Jan Stiller ergänzt: «Ebenfalls freuen wir uns, wenn die Kunden zurückkehren, die sich unter den Umständen der Pandemie nicht trauten, zu reisen.»